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Tips zur Hundeerziehung

Sie rufen sich die Seele aus dem Leib, doch Ihr Hund spielt munter weiter? Sie sagen „Sitz“ und er legt sich hin? Dann haben Sie wohl einen oder mehrere Erziehungsfehler gemacht.

Gründe für Ungehorsam

Fehler Nr. 1

Dauerbeschallungs-Effekte

Ihr Hund ist nicht schwerhörig. Wenn er das das Kommando kennt, genügt ein einziger Ruf. Jedes weitere Wort ist überflüssig und untergräbt Ihre Autorität. Wenn Sie immer wieder „Hier!“ brüllen, kommt er garantiert nicht. Sie sagen ihm ja laufend, wo Sie sind und dass Sie auf ihn warten (oder ihm sogar folgen?).
Fehler Nr. 2

Wenn Wort und Geste einander widersprechen

Ihr Hund deutet Ihr Mienenspiel, Ihre Körpersprache und die Betonung Ihrer Worte – und kombiniert. Stimmen Ihre Haltung und Ihre Gesten nicht überein, haben Sie verloren. Wer zitternd vor Wut und „Komm her“ säuselt, kann lange auf seinen Hund warten.
Fehler Nr. 3

Nachlässigkeit und Vergesslichkeit

Wenn Sie anfangs konsequent waren und weil er es jetzt „kann“, nachlässig werden, hat er sie. Er wird bald gar nichts mehr tun. Gleiches droht, wenn Sie grundsätzlich jede brave Handlung mit einem Leckerli belohnen. Er wird nur noch „gegen Bezahlung“ arbeiten wollen.
Fehler Nr. 4

Mehrfaches Kommando

Der Hund liegt, Sie gehen zurück und sagen dabei ständig „bleib!“. Sobald Sie verstummen, rast Waldi Ihnen strahlend hinterher. Denn er hat gelernt: Nur solange das Kommando ertönt, darf er sich nicht rühren…
Fehler Nr. 5

Kommando zu früh

Er hat sich entfernt, da rufen Sie „Bei Fuß!“. Möglich, dass er es gehört hat, doch jetzt wird es ihn nur irritieren. Ähnlich wirkungslos sind „Hopp“-Kommandos fünf Meter vor dem Graben. Der Hund kann die Worte nicht mit ihrer Bedeutung verknüpfen.
Fehler Nr. 6

Lob zu spät

Ein guter Hund will Anerkennung für das, was er getan hat. Doch es dauert, bis Sie das Leckerli aus der Tasche rauskriegen. Vor lauter Hektik schieben Sie es dem Vierbeiner in dem Moment in den Rachen, in dem er winselnd darum bettelt. Letzteres wird er jetzt vermutlich immer tun.
Fehler Nr. 7

Die innere Uhr und andere Äußerlichkeiten

Auf dem Hundeplatz funktioniert Ihr Vierbeiner perfekt, zu Hause benimmt er sich wieder total daneben. Gründe:

1. Sie haben draußen zu wenig geübt, der Hund glaubt, dass er nur in der Hundeschule gehorchen muss.

2. Sie sind nur im Kurs konsequent. 3. Sie motivieren im Kurs mit Leckerlis und Spielzeug, außerhalb soll es plötzlich auch ohne funktionieren.

Weitere Tips zur Hundeerziehung Neustart für Hund und Mensch

Wenn Ihr Hund ständig seinen Kopf durchsetzen will und Ihre Erziehungsversuche keinerlei Wirkung zeigen, ist in der Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Vierbeiner schon einiges schief gelaufen. Auf jeden Fall sollten Sie diesen Machtkampf ganz schnell beenden und lieber einen Neustart versuchen.

Lektion 1: Kommen auf Kommando

Sie schnappen sich das Lieblingsspielzeug Ihres Hundes oder ein Leckerli. Rufen Sie ihn. Achten Sie darauf, dass es sich nicht wie ein rüder Befehl, sondern wie ein verheißungsvolles Angebot anhört. Wenn er kommt, bekommt er das Leckerli oder das Spielzeug. Aber nur ein Leckerli oder das Spielzeug nur für eine Minute, dann ist das Vergnügen zu Ende und Sie widmen sich anderen Dingen. Wichtig: Führen Sie diese Übung nur zu Hause durch und rufen sie ihn maximal fünfmal am Tag. Und das geliebte Spielzeug oder das ersehnte Leckerli gibt es erst, wenn der Hund auf das (inzwischen sicher sehnlichst erwartete!) Rufen blitzschnell angeschossen kommt. Tut er das, können Sie eine Stufe weitergehen und noch eine Aufgabe einbauen: Sitz zum Beispiel, oder Platz oder Bleib.

Lektion 2: Erziehungsspaziergänge

Es wird keine Woche dauern, und Ihr Hund wird daheim ein Muster an Gehorsam sein. Sie werden ihn lieben und er wird sich tierisch für Sie ins Zeug legen. Jetzt beginnen Sie mit Lektion zwei: Die Erziehungsspaziergänge. Zeigen Sie dem Hund Spielzeug und Leckerbissen und stecken Sie diese ein. Suchen Sie sich eine ruhige Gegend und leinen Sie den Hund ab. Sobald er sich wenig von Ihnen entfernt, erfolgt wieder Ihr „Lockruf“. Sobald der Hund da ist, lassen ihn eine der Miniaufgaben erfüllen und stecken ihm dann das Leckerli zu. Dann gehen Sie einfach weiter. Nach ein, zwei Minuten rufen Sie ihn erneut, diesmal bekommt er für einen Moment sein Spielzeug. Und so geht es immer weiter. Die Abstände zwischen freiem Lauf und Ruf sollten unregelmäßig sein und dürfen immer länger werden.